Team bei der Prozessanalyse – Zusammenarbeit zur Optimierung von Geschäftsprozessen anhand von Skizzen und Diagrammen.  

In den meisten Unternehmen kosten ineffiziente Prozesse täglich wertvolle Zeit und Ressourcen. Abläufe, die nicht optimal strukturiert sind, führen unweigerlich zu Mehrarbeit, unnötigen Kosten und letztendlich zu Wettbewerbsnachteilen. Diese versteckten Effizienzlücken belasten nicht nur Ihr Budget, sondern auch die Motivation Ihrer Mitarbeiter. 

Mit den richtigen Analysemethoden und einer strukturierten Vorgehensweise transformieren Sie Ihre Geschäftsprozesse in präzise abgestimmte Erfolgsgaranten. Die systematische Untersuchung und Optimierung bestehender Abläufe führt zu schlankeren Strukturen, höherer Qualität und messbaren Kosteneinsparungen. 


In diesem praxisorientierten Leitfaden erhalten Sie das komplette Handwerkszeug für eine erfolgreiche Prozessanalyse:  

✅ Die vier entscheidenden Phasen für nachhaltige Prozessoptimierung 

✅ Bewährte Methoden zur schnellen Identifikation von Schwachstellen  

✅ Konkrete Strategien zur Vermeidung der häufigsten Analysefehler.  

Mit diesem Expertenwissen steigern Sie nicht nur die Effizienz Ihrer Geschäftsprozesse, sondern sichern sich auch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. 


Was ist eine Prozessanalyse?

Definition und Grundlagen

Eine Prozessanalyse bezeichnet die systematische Untersuchung und Aufschlüsselung von Geschäftsprozessen in ihre einzelnen Bestandteile. Zunächst geht es darum, bestehende Abläufe zu verstehen und deren Zusammenhänge zu erfassen. Dabei werden Prozesse hinsichtlich ihrer Effizienz, Effektivität und Qualität bewertet. 

Die Grundlage bildet eine detaillierte Betrachtung der Ist-Situation, bei der jeder Prozessschritt dokumentiert und analysiert wird. Darüber hinaus umfasst die Analyse die Identifikation von Engpässen sowie die Bewertung des Zeit- und Ressourcenverbrauchs. 

Ziele der Prozessanalyse

Das übergeordnete Ziel der Prozessanalyse ist die Steigerung der Effizienz und Effektivität von Geschäftsprozessen. Dabei werden mehrere spezifische Ziele verfolgt: 

  • Kostensenkung: Durch die Eliminierung unnötiger Schritte und die Optimierung bestehender Prozesse werden Ressourcen eingespart 
  • Zeitoptimierung: Die Analyse deckt Zeitfresser auf und ermöglicht deren gezielte Beseitigung 
  • Qualitätsverbesserung: Durch effizientere Arbeitsabläufe wird die Servicequalität gesteigert 
  • Transparenzerhöhung: Die detaillierte Dokumentation schafft Klarheit über jeden Prozessschritt 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Anpassung der Prozesse an sich ändernde Anforderungen. Somit dient die Prozessanalyse als strategisches Instrument zur kontinuierlichen Verbesserung. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden dabei die Grundlage für die Definition optimierter Soll-Prozesse. 

Die 4 Phasen der Prozessanalyse

Für eine erfolgreiche Prozessanalyse ist ein systematisches Vorgehen in vier aufeinanderfolgenden Phasen erforderlich. Jede Phase baut auf den Ergebnissen der vorherigen auf und trägt zur Gesamtoptimierung bei. 

Die vier Phasen der Prozessanalyse: Identifizieren, Bewerten, Dokumentieren und Optimieren von Geschäftsprozessen für mehr Effizienz.

Phase 1: Prozesse identifizieren

Zunächst beginnt die Analyse mit der Identifikation relevanter Geschäftsprozesse. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Ermittlung von Kernprozessen, die den größten Einfluss auf die Kundenzufriedenheit haben. Eine zweckkritische Aufgabenbetrachtung hilft bei der Feststellung, welche Prozesse tatsächlich notwendig sind. 

Phase 2: Prozesse bewerten

Anschließend erfolgt die systematische Bewertung der identifizierten Prozesse. Hierbei werden sowohl qualitative als auch quantitative Methoden eingesetzt: 

  • Qualitative Bewertung durch Interviews und Beobachtungen 
  • Quantitative Analyse mittels Kennzahlen und Benchmarking 
  • Risikobewertung aller Prozessmerkmale 
  • Prüfung der Effizienz der Ressourcennutzung 

Phase 3: Prozesse dokumentieren

Darüber hinaus ist eine gründliche Dokumentation der Prozesse unerlässlich. Diese Phase umfasst die Erfassung aller relevanten Aktivitäten vom Prozessinput bis zum Prozessoutput. Die Dokumentation dient als informatives Rückgrat und ermöglicht eine einheitliche Prozessausführung. 

Phase 4: Prozesse optimieren

Schließlich werden basierend auf den Analyseergebnissen konkrete Optimierungsmaßnahmen entwickelt. Die Optimierung zielt darauf ab, Prozesse effektiver und effizienter zu gestalten. Dabei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt: 

  • Verkürzung der Durchlaufzeiten 
  • Verbesserung der Ressourcenauslastung 
  • Steigerung der Prozessqualität 

Die regelmäßige Überprüfung der durchgeführten Änderungen stellt sicher, dass die angestrebten Verbesserungen auch tatsächlich erreicht werden. Eine prozessbezogene Risikoanalyse begleitet dabei alle Optimierungsschritte. 

Bewährte Methoden der Prozessanalyse 

Zur erfolgreichen Durchführung einer Prozessanalyse stehen verschiedene bewährte Methoden zur Verfügung. Diese Methoden ergänzen sich gegenseitig und ermöglichen eine umfassende Analyse der Geschäftsprozesse. 

Überblick über Methoden der Prozessanalyse: SWOT-Analyse, Process Mining, Business Process Analysis (BPA) mit BPMN sowie Interviews und Workshops.

Interviews und Workshops

Zunächst bieten Interviews und Workshops eine direkte Möglichkeit, Prozesswissen zu erfassen. Dabei werden Gespräche vorzugsweise am Arbeitsplatz durchgeführt, um Missverständnisse zu vermeiden und ein realistisches Bild der Abläufe zu gewinnen. Workshops entfalten ihre besondere Stärke durch den gezielten Austausch zwischen Mitarbeitern über ihre Prozesse. Darüber hinaus ermöglichen strukturierte Diskussionen in Gruppen die Identifikation von Verbesserungspotenzialen. 

Process Mining

Process Mining stellt eine innovative Methode dar, die Geschäftsprozesse anhand digitaler Spuren analysiert. Diese Technologie ermöglicht es, Prozesse in Echtzeit zu visualisieren und Schwachstellen automatisch zu erkennen. Außerdem bietet Process Mining mehrere entscheidende Vorteile: 

  • Automatisierung: Die Erfassung und Analyse von Prozessen erfolgt weitgehend automatisiert 
  • Transparenz: Objektive Sicht auf den tatsächlichen Prozessverlauf durch Echtzeitdaten 
  • Detailgenauigkeit: Analyse bis auf einzelne Prozessschritte 

SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse hat sich als strategisches Instrument zur systematischen Prozessanalyse etabliert. Diese Methode untersucht vier zentrale Aspekte: 

  • Stärken (Strengths): Identifikation der Prozessvorzüge und erfolgreichen Abläufe 
  • Schwächen (Weaknesses): Erkennung von Bereichen mit Optimierungsbedarf 
  • Chancen (Opportunities): Aufdeckung von Verbesserungspotenzialen 
  • Risiken (Threats): Identifikation möglicher Prozessgefahren 

Die SWOT-Analyse ermöglicht es, sowohl interne als auch externe Faktoren zu bewerten. Dabei werden die Stärken und Schwächen des Prozesses den Chancen und Risiken der Marktumgebung gegenübergestellt. Die Stadtwerke Bonn konnten durch diese Analyse beispielsweise feststellen, dass rund 75% ihrer Plausibilitätsprüfungen überflüssig waren und bis zu 571 Arbeitstage beanspruchten. 

Business Process Analysis (BPA) und BPMN

Die Business Process Analysis (BPA) geht über eine klassische Prozessanalyse hinaus, indem sie eine systematische und datengestützte Herangehensweise zur Optimierung von Geschäftsprozessen bietet. Sie nutzt Modellierungstechniken wie BPMN (Business Process Model and Notation), um Prozesse visuell darzustellen und Schwachstellen strukturiert zu identifizieren. 

BPMN ermöglicht es Unternehmen, komplexe Abläufe mithilfe standardisierter Symbole zu modellieren und Prozesse klar zu dokumentieren. Dies erleichtert nicht nur die Analyse, sondern auch die spätere Automatisierung und Optimierung. Besonders in digitalen Transformationsprojekten erweist sich BPA als essenziell, da es eine datenbasierte Grundlage für Prozessverbesserungen schafft. 

Häufige Fehler vermeiden

Bei der Durchführung einer Prozessanalyse treten häufig vermeidbare Fehler auf, die den Erfolg des gesamten Projekts gefährden können. Eine frühzeitige Erkennung dieser Stolpersteine ermöglicht eine effektivere Umsetzung. 

Mangelnde Vorbereitung

Zunächst scheitern viele Prozessanalysen an unzureichender Vorbereitung. Die systematische Auswertung von Prozessdaten über verschiedene IT-Systeme hinweg erfordert eine gründliche Planung. Darüber hinaus zeigt die Erfahrung, dass eine oberflächliche Analyse dazu führt, dass vorhandene Fehler nur noch schneller umgesetzt werden. 

Eine detaillierte Prozessanalyse benötigt ausreichend Zeit für: 

  • Datensammlung und -auswertung 
  • Systematische Fehleridentifikation 
  • Entwicklung nachhaltiger Lösungsansätze 

Fehlende Mitarbeitereinbindung

Außerdem stellt die mangelnde Einbindung von Mitarbeitern einen kritischen Fehler dar. Prozessinformationen sind oft in verschiedenen Bereichen verteilt, sowohl in Fachabteilungen als auch in der IT. Ohne die aktive Beteiligung aller relevanten Stakeholder ist eine ganzheitliche Prozessoptimierung zum Scheitern verurteilt. 

Die fehlende Standardisierung führt nachweislich zu uneinheitlichen Vorgehensweisen der Mitarbeitenden, was wiederum Doppelarbeiten und vermehrte Abstimmungsvorgänge verursacht. Besonders problematisch ist dabei das Fehlen eines eindeutigen Rollenkonzepts mit klaren Zuständigkeiten. 

Unklare Zielsetzung

Schließlich führt eine unklare Zielsetzung häufig zum Stillstand in der Prozessentwicklung. Ein Prozess wird dann „zufällig anders“ statt „systematisch besser“. Ohne definierte Prozessentwicklungsziele gibt es keine Möglichkeit, Prozessveränderungen als „besser“ oder „schlechter“ zu bewerten. 

Die Entwicklung von akzeptierten Prozesszielen erfordert die Beantwortung einer zentralen Frage: „Wer hat ein Interesse daran, dass sich dieser Prozess weiterentwickelt?“. In manchen Fällen ist es sogar sinnvoll, Kunden direkt in die Diskussion einzubeziehen, um eine praxisnahe Perspektive zu gewinnen. 

Und zum Schluss: Warum kontinuierliche Verbesserung den Unterschied macht – Ein kritischer Ausblick

Eine effektive Prozessanalyse bildet zwar das Fundament für nachhaltige Geschäftserfolge, stellt jedoch für viele Unternehmen weiterhin eine komplexe Herausforderung dar. Die systematische Untersuchung von Unternehmensprozessen bietet enormes Potenzial für Kosteneinsparungen und Qualitätssteigerungen – vorausgesetzt, sie wird konsequent und methodisch durchgeführt. 

Entscheidend ist dabei, alle vier Analysephasen lückenlos zu durchlaufen und bewährte Methoden wie Process Mining sinnvoll zu kombinieren. Doch selbst die besten Analysewerkzeuge bleiben wirkungslos ohne die aktive Einbindung der Mitarbeiter und klar definierte Zielsetzungen. 

Mit Blick auf die Zukunft werden datengetriebene Analyseansätze und KI-gestützte Prozessoptimierung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig wird die menschliche Komponente – das Erfahrungswissen der Mitarbeiter – ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor bleiben. 

Die größte Herausforderung liegt nicht in der einmaligen Analyse, sondern in der Etablierung einer kontinuierlichen Verbesserungskultur. Nur wer Prozessoptimierung als fortwährende Aufgabe begreift, wird langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Die Unternehmen, die dieser Wahrheit ins Auge blicken und entsprechend handeln, werden die Gewinner von morgen sein. 

FAQs

Q1. Was sind die Hauptziele einer Prozessanalyse?

Die Hauptziele einer Prozessanalyse sind Kostensenkung, Zeitoptimierung, Qualitätsverbesserung und Erhöhung der Transparenz in Geschäftsprozessen. Sie dient auch als strategisches Instrument zur kontinuierlichen Verbesserung und Anpassung an sich ändernde Anforderungen. 

Q2. Welche Phasen umfasst eine erfolgreiche Prozessanalyse?  

Eine erfolgreiche Prozessanalyse umfasst vier Phasen: 1. Prozesse identifizieren, 2. Prozesse bewerten, 3. Prozesse dokumentieren und 4. Prozesse optimieren. Jede Phase baut auf den Ergebnissen der vorherigen auf und trägt zur Gesamtoptimierung bei. 

Q3. Welche Methoden haben sich bei der Prozessanalyse bewährt?  

Bewährte Methoden der Prozessanalyse sind Interviews und Workshops, Process Mining und die SWOT-Analyse. Diese Methoden ergänzen sich gegenseitig und ermöglichen eine umfassende Analyse der Geschäftsprozesse. 

Q4. Warum ist die Einbindung von Mitarbeitern bei der Prozessanalyse wichtig?  

Die Einbindung von Mitarbeitern ist entscheidend, da Prozessinformationen oft in verschiedenen Bereichen verteilt sind. Ohne aktive Beteiligung aller relevanten Stakeholder ist eine ganzheitliche Prozessoptimierung kaum möglich. Zudem führt mangelnde Einbindung zu uneinheitlichen Vorgehensweisen und Ineffizienzen. 

Q5. Wie kann man häufige Fehler bei der Prozessanalyse vermeiden?  

Um häufige Fehler zu vermeiden, sollte man ausreichend Zeit für die Vorbereitung einplanen, Mitarbeiter aktiv einbinden und klare Zielsetzungen definieren. Eine gründliche Planung, systematische Datenauswertung und die Entwicklung nachhaltiger Lösungsansätze sind ebenfalls wichtig für den Erfolg der Prozessanalyse. 


Wie steht es um die Prozessanalyse in Ihrem Unternehmen? Haben Sie bereits Erfahrungen mit den vorgestellten Methoden gesammelt oder kämpfen Sie noch mit bestimmten Herausforderungen? Teilen Sie Ihre wertvollste Erkenntnis aus der Prozessoptimierung oder verraten Sie uns Ihren persönlichen Geheimtipp für effizientere Abläufe. 


Annalena und das Zenkit Team